Veränderungen?! Leben mit antimuslimischem Rassismus 15 Jahre nach der Ermordung von Marwa El-Sherbini
Veränderungen?! Leben mit antimuslimischem Rassismus 15 Jahre nach der Ermordung von Marwa El-Sherbini
Am 1. Juli vor 15 Jahren wurde Marwa El-Sherbini aus antimuslimisch-rassistischer Motivation heraus ermordet – und dies ausgerechnet im Verhandlungssaal des Dresdner Landgerichts, wo sie sich gegen Rassismus juristisch zu Wehr setzte.
Unser Fachtag am 27. Juni 2024 erinnert an Marwa El-Sherbini und schaut auf Veränderungen, die sich für das Leben mit antimuslimischem Rassismus seitdem in der Justiz, im öffentlichen Raum und für individuelles Leben ergeben haben. In all diesen Bereichen zeigt sich antimuslimischer Rassismus, denn dabei handelt es sich um ein gesamtgesellschaftliches Problem. Zugleich finden sich ebendort auch Gegenwehr, Rassismuskritik und Veränderung. In diesem Spannungsverhältnis bewegen sich die im Fachtag diskutierten Strategien gegen antimuslimischen Rassismus, 15 Jahre nach der Ermordung von El-Sherbini, in Dresden, Sachsen und bundesweit.
Der Tag beginnt mit einem Rundgang in Gedenken an Marwa El-Sherbini mit folgenden Stationen: auf dem Spielplatz, wo sie auf ihren späteren Mörder traf; vor dem Landgericht, in dem sie nach der Verhandlung ermordet wurde; und beim Frauentreff, der sich in Reaktion auf das Ereignis gründete.
Nach einem Ortswechsel finden am Nachmittag drei parallele Panels statt, die sich thematisch auf die Stationen im Rundgang beziehen. Panel I widmet sich dem Öffentlichen Raum als Ort von antimuslimisch-rassistischen Übergriffen sowie von Gegenwehr (Rima Hanano, Elisabeth Walser, CLAIM-Allianz). Panel II befasst sich mit Justiz als Spannungsfeld, in dem sowohl institutioneller Rassismus als auch Werkzeuge gegen rassistische Straftaten verankert sind (Rechtsanwältin Kati Lang). Panel III thematisiert das individuelle Leben mit antimuslimischem Rassismus nach der Ermordung von Marwa El-Sherbini und ordnet es strukturell ein (Lina Chaker, Ausländerrat Dresden, Youmna Fouad, Integrations- und Ausländerbeirat Dresden).
Das abschließende Podiumsgespräch diskutiert Strategien gegen antimuslimischen Rassismus und greift dabei auf Erkenntnisse aus den Workshops zurück. Es diskutieren die Referierenden der Panels sowie die Bundesbeauftragte für Antidiskriminierung, Ferda Ataman, mit dem Moderationsteam Anna Sabel und Mehmet Arbag (Verband binationaler Familien und Partnerschaften).
Veranstaltet durch das Bündnis gegen antimuslimischen Rassismus in Sachsen in Zusammenarbeit mit dem Dresdner Initiativkreis Gedenken.Erinnern.Mahnen sowie dem Frauentreff des Ausländerrat Dresden e.V.