CLAIM-Allianz bündelt Energien beim Netzwerktreffen

CLAIM-Allianz bündelt Energien beim Netzwerktreffen

21. Dezember 2021

Eine starke Allianz gegen antimuslimischen Rassismus
Workshop 1: Grundlagen der Lobbyarbeit für zivilgesellschaftliche Organisationen
Workshop 2: Rassismuskritische Methoden für die pädagogische Praxis
Workshop 3: Umgang mit kommunikativen Krisen
Zeit für Vernetzung und Austausch
Präsentation und Diskussion der Narrative-Chance-Kommunikationsansätze
Der neu gewählte Delegiertenkreis für 2022

Die CLAIM-Allianz traf sich am 25. und 26. November 2021 in Berlin

Ein Fabrikgelände mit industriellem Charme mitten in Berlin-Wedding bot das richtige Ambiente für das fünfte CLAIM-Netzwerktreffen. Rund 60 Vertreter*innen der derzeit 47 Allianzmitglieder sowie weitere Projektpartner*innen aus dem gesamten Bundesgebiet kamen am 25. und 26. November 2021 in Berlin und digital zusammen, um die gemeinsame Arbeit gegen antimuslimischen Rassismus strategischer zu gestalten und Energien zu bündeln. Unter Einhaltung der Hygienevorschriften und Corona-Schutzmaßnahmen, konnte das Netzwerktreffen größtenteils in Präsenz stattfinden.

Zum Auftakt gaben Prof. Dr. Anja Middelbeck-Varwick und Prof. Dr. Mathias Rohe einen Überblick in die Arbeit des unabhängigen Expert*innenkreises Islam- und Muslimfeindlichkeit (UEM). Der Expert*innenkreis untersucht aktuelle und sich wandelnde Erscheinungsformen von Muslimfeindlichkeit im Auftrag des Bundesministeriums des Inneren, für Bau und Heimat. Die Arbeit des UEM soll in einen Bericht münden, der individuelle wie strukturelle Diskriminierungserfahrungen von Muslim*innen und als solche wahrgenommenen Menschen analysiert und Handlungsempfehlungen für die Bekämpfung von Muslimfeindlichkeit gibt. Beide betonten, die Notwendigkeit in dem Feld miteinander zu kooperieren und das Wissen und die Erfahrungen aus der CLAIM-Allianz in die Analyse einfließen zu lassen.

Aufbau und Entwicklung neuer Handlungsfelder

Ein neues Handlungsfeld im Rahmen des Kompetenznetzwerkes Islam- und Muslimfeindlichkeit ist das Community-basierte Monitoring von antimuslimischem Rassismus und der damit einhergehende Aufbau einer Verbundpartner*innenstruktur. Das Vorhaben und die Meilensteine stellte die Projektverantwortliche Elisabeth Walser vor. Auch die politische Kommunikation von CLAIM soll auf ein strategischeres Level gehoben werden, um einen stärkeren Einfluss auf politische Entscheidungsprozesse zu nehmen.

In praxisorientierten Workshops vertieften wir drei wesentliche Schwerpunkte unserer Netzwerkarbeit: In der AG Bildung diskutierten die Teilnehmenden eigene rassismuskritische Methoden für die pädagogische Praxis. Mit der Frage, wie wir uns als Allianz vor kommunikativen Krisen präventiv besser schützen können, setzte sich die AG Kommunikation angeleitet von Alice Lanzke, Journalistin bei den Neuen Deutschen Medienmacher*innen auseinander. Zeitgleich vermittelten Tilman Rüsch und Marcel Hermann von Miller & Meier Consulting zentrale Grundlagen der Lobbyarbeit für zivilgesellschaftliche Organisationen.

Zwischen den Workshops, Vorträgen und Diskussionsrunden war Zeit sich miteinander auszutauschen, neue Kontakte zu knüpfen und alte Kontakte wieder aufzufrischen. Wer wollte, konnte ein persönliches Videostatement mit Forderungen an die neue Bundesregierung geben. Einen Zusammenschnitt der Statements werden wir in Kürze auf unserer Website und über unsere Social Media Kanäle veröffentlichen.

Narrative Chance und Smart Networking

Der zweite Tag stand im Fokus des Narrative-Change-Projektes, das CLAIM zusammen mit dem International Center for Policy Advocacy (ICPA) seit März 2021 umsetzt. Ziel des Projektes ist es, den öffentlichen Diskurs über Muslim*innen in Deutschland langfristig zu „reframen“ und differenziertere Narrative zu setzen. Teilnehmende des New Narratives Lab präsentierten erste Kampagnenansätze, die in einem nächsten Schritt in Fokusgruppen mit Vertreter*innen der sogenannten „beweglichen Mitte“ getestet werden.

Für einen narrativen Wandel brauchen wir neben einer strategischen Kommunikation auch Verbündete und starke Netzwerke. Darauf setzt das Konzept von Smart Networking. Manuel Güll, Geschäftsführer von SINGA Deutschland, gab eine Einführung zum wirkungsorientierten Ansatz: Ausgehend von dem gesellschaftlichen Impact, der erzielt werden soll, wird der Blick geweitet auf andere Organisationen und Projekte mit denen Synergien möglich sind.

Wahl des neuen Delegiertenkreises

Das Netzwerktreffen endete mit der Wahl des neuen Delegiertenkreises. Vertreter*innen unserer Mitglieder Fair International, Inssan, JUMA, Mosaik e.V., Muslimische Jugend Deutschland, Verband binationaler Familien und Partnerschaften und Yallah! begleiten, beraten und unterstützen uns im nächsten Jahr bei unseren Vorhaben und Aktivitäten.

Die neuen Impulse und der vielseitige Erfahrungsaustausch setzte positive Energien frei und stärkte uns für die weitere gemeinsame Arbeit gegen antimuslimischen Rassismus, für mehr rassismuskritische Sensibilität und die Stärkung der Zivilgesellschaft.