CLAIM und weitere zivilgesellschaftliche Organisationen sprachen mit dem Bundeskanzler und der Staatsministerin Alabali-Radovan über den Kampf gegen Rassismus und Rechtsextremismus
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Vorurteile wirken wie Brandbeschleuniger für Hass: Was mit Klischees und Schwarz-Weiß-Denken im Kopf beginnt, wächst schnell zu einem gesellschaftlichen und strukturellen Problem und umgekehrt. Antimuslimischer Rassismus endet in tagtäglichen Anfeindungen, in Ausgrenzung und viel zu oft in Gewalt. Ein Problem, das uns alle angeht. Und dem wir nur begegnen können, indem wir unser Denken und Handeln reflektieren.
Die tödlichen Attentate von Halle, Hanau und Christchurch haben einmal mehr auf schmerzvolle Weise bewiesen, welche Folgen antimuslimischer Rassismus haben kann. In Deutschland und Europa ziehen sich antimuslimische Ressentiments durch die Gesellschaft und bilden den Nährboden für rechte Ideologien und rechtsextreme Gewalt.
Antimuslimischer Rassismus ist jedoch mehr als Gewalt und Hetze – er ist ein strukturelles Problem und betrifft uns alle: Alltäglich ist, dass Menschen aus rassistischen Gründen einen Job oder eine Wohnung nicht erhalten oder Kinder im Schulalltag diskriminiert werden. All dies geschieht relativ unbeachtet von der Öffentlichkeit.
Die bundesweite Aktionswoche gegen antimuslimischen Rassismus vom 24. Juni – 1. Juli und den Tag gegen antimuslimischen Rassismus am 1. Juli nutzen wir auch in diesem Jahr wieder, um das Bewusstsein dafür zu schärfen und menschenfeindlichen Denk- und Verhaltensweisen entgegenzutreten. Denn jede Art von Rassismus ist ein Angriff auf die Werte einer offenen und toleranten Gesellschaft. Wir zeigen, dass gegen Rassismus sein allein nicht ausreicht. Wer Rassismus wirksam bekämpfen und die Werte einer offenen und toleranten Gesellschaft schützen will, muss hinsehen, zuhören, sich solidarisieren und laut werden.
Was ist in diesem Jahr geplant?
Wir machen im Rahmen der Aktionswoche unter dem Hashtag #germanyisformany in diesem Jahr darauf aufmerksam, dass Vorurteile im Kopf beginnen und wir diese hinterfragen müssen. Mit leichten Denkanstößen soll dazu angeregt werden, sich mit den eigenen verinnerlichten Rassismen gegenüber Muslim*innen auseinanderzusetzen und diese kritisch zu hinterfragen. Damit soll deutlich werden, dass antimuslimischer Rassismus in unserem Alltagshandeln verankert und kein Randproblem ist.
Macht mit!
Wir wollen auch in diesem Jahr laut sein! Ob als Organisation, Verein oder lose Gruppierung jede Aktion erhöht die Sichtbarkeit. Wir freuen uns, wenn Ihr aktiv seid und helft, gegen antimuslimischen Rassismus ein Zeichen zu setzen!
Wir müssen über antimuslimischen Rassismus im Alltag reden und rassistische Denk- und Verhaltensweisen sichtbar machen. Und Du kannst uns dabei helfen – auf vielen verschiedenen Wegen! Zum Beispiel indem du ein Foto von dir mit einem unserer Kampagnenmotive machst und mit dem Hashtag #germanyisformany auf Deinen Kanälen teilst. Mit unseren Vorlagen kannst du darüber hinaus auch deine ganz individuelle Botschaft erstellen.